Trendkompass-Newsletter | 31.03.2020

„Enger zusammengerückt“

Claudia Johannsen Messe Hamburg Claudia Johannsen, Geschäftsbereichsleiterin Hamburg Messe und Congress / Foto: Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf

Die Internorga 2020 wurde abgesagt, die nächste Ausgabe der Hamburger Fachmesse wird im März 2021 stattfinden. Wir haben mit Claudia Johannsen, Geschäftsbereichsleiterin Hamburg Messe und Congress, gesprochen.

Frau Johannsen, hinter Ihnen und dem gesamten Messeteam liegen Wochen, wie sie so noch niemand erlebt hat. Können Sie dem Auf und Ab, dem Hin und Her auch positive Aspekte abgewinnen?

Tatsächlich gibt es auch Positives: Wir haben eine sehr hohe Loyalität und Wertschätzung seitens der Aussteller erfahren. Das Team hat viele aufmunternde Anrufe und E-Mails erhalten. Ich habe den Eindruck, dass man in so einer Situation noch enger zusammenrückt. Trotzdem wünsche ich mir natürlich sehr, dass wir zur Jahresmitte zur Normalität zurückkehren

Wie könnten Sie bis zur nächsten Internorga – Ihrem diesjährigen Messemotto gemäß – „Vorausgehen“, um der Branche entscheidende Signale in einer höchst unsicheren Zeit zu senden? Welche Impulse könnte eine Institution wie die Internorga jetzt setzen?

Zunächst einmal haben die angesprochenen Rückmeldungen den Stellenwert der Internorga als Leitmesse ganz deutlich bestätigt. Das hat uns sehr gefreut. Alle warten gespannt auf die Internorga 2021. Man freut sich auf die Messe. Aktuell sind wir noch damit beschäftigt, die Internorga 2020 abzuwickeln. Parallel machen wir uns Gedanken, wie sich eine „digitale Brücke“ zur kommenden Messe bauen lässt. Es wird sicher noch digitale Angebote geben.

Namhafte Player aus der Systemgastronomie haben bereits Insolvenz angemeldet, inhabergeführte Gastronomien und Hotels werden folgen. Das wird den Gastro-Fachhandel nicht unberührt lassen. Tauschen Sie sich mit den entsprechenden Verbänden aus?

Selbstverständlich. Die Internorga ist seit 100 Jahren Partnerin der Branchen, deren Bedürfnisse immer in die Überlegungen mit einfließen. Nur so ließen sich die Strömungen und Trends über einen so langen Zeitraum überhaupt abbilden. Solchen Partnerschaften kommt in Zeiten wie diesen eine besondere Bedeutung zu. Insofern werden wir uns sogar noch intensiver mit allen Beteiligten austauschen, sobald wieder einigermaßen Normalität einkehrt.

Wie schätzen Sie die Lage der Großküchentechnik-Hersteller ein, die ebenfalls eine große Ausstellergruppe der Internorga bilden?

In einer globalen Krise brechen nationale und internationalen Märkte ein. Davon werden leider auch die Hersteller von Großküchentechnik betroffen sein. Ich vermute, dass viele geplante Investitionen in der Gastronomie zurückgestellt werden müssen und wünsche mir sehr, dass es der Branche gelingt, diese Phase so gut es möglich ist, zu überstehen.

Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress, bedankte sich für den großen Zuspruch von Seiten vieler Aussteller. Gab es auch substanzielle Kritik, die Sie bei Ihrer Planung für 2021 berücksichtigen wollen?

Nein, eine derartige Kritik gab es nicht. Alle Aussteller, die wir gesprochen haben, waren dankbar, dass wir die Entscheidung partnerschaftlich und schnell getroffen haben. Wie schon gesagt, wir sind eher zusammengerückt. Bei unseren Planungen werden wir aber die besondere Situation berücksichtigen, deren Auswirkungen auch 2021 noch spürbar sein werden.

Letztes Jahr haben Sie für die Internorga 2021 eine Hallenneubelegung bekanntgegeben. In den letzten Wochen war davon keine Rede mehr. Nutzen Sie die gewonnene Zeit, um der Internorga zu ihrem 100. Geburtstag ein komplettes Facelifting zu verschaffen?

Wir hatten unsere Aussteller bereits informiert, waren mit vielen schon in detaillierten Gesprächen und planen mit der neuen Hallenbelegung. Es war zuletzt aber nicht die Zeit, Konzepte intensiver zu kommunizieren. Im Moment haben alle andere Themen.

Was geschieht mit den vielen Veranstaltungen, Kongressen und Wettbewerben, die im Rahmen der Internorga veranstaltet werden? Gibt es demzufolge in diesem Jahr keinen „Next Chef“ etc. oder können wenigstens diese Formate später im Jahr nachgeholt werden?

Die meisten dieser Veranstaltungen sind so eng mit der Internorga verwoben, dass sie allein wenig Sinn machen. Der Mehrwert entsteht durch die Symbiosen. Da der Herbst darüber hinaus möglicherweise auch noch voller Veranstaltungen sein wird, werden die Wettbewerbe, Kongresse und andere Veranstaltungen ausfallen. Möglicherweise holen wir lediglich einige Preisverleihungen digital nach.

www.internorga.com


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