Branchennews | 06.08.2021

Schnellere Erholung

Rational hat seinen Halbjahresbericht 2021 veröffentlicht und erwartet eine schnellere Erholung von der Corona-Krise Rational hat seinen Halbjahresbericht 2021 veröffentlicht und erwartet eine schnellere Erholung von der Corona-Krise / Foto: Rational AG

Bereits im Juli hatte Rational frühzeitig die Umsatz- und Ergebnissituation sowie eine Verbesserung der Jahresprognose für Umsatz und Ergebnis in einer Ad-hoc-Meldung bekanntgegeben. Nun liegt der Halbjahresbericht 2021 mit vollständigen Geschäftszahlen vor. Das Unternehmen erwartet eine schnellere Erholung von der Corona-Krise.

„Nach dem schwachen Start in das Geschäftsjahr mit niedrigen Auftragseingängen und relativ schlechten wirtschaftlichen und politischen Aussichten waren die Branche und wir überrascht, wie schnell sich die Trendwende vollzogen hat. Dabei glauben wir, dass insbesondere drei wesentliche Sondereffekte zu dieser positiven Entwicklung in der Großküchenbranche beigetragen haben“, erläutert der Vorstandsvorsitzende der Rational AG, Dr. Peter Stadelmann.

Aus der Sicht des Vorstands haben drei wesentliche Effekte – Nach- und Aufholeffekte, staatliche Hilfsprogramme und Lieferzeiten – zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Nach der Öffnung der Gastronomie in den meisten Ländern und aufgrund des Beginns der Tourismussaison wurden Investitionen getätigt und bereits gestartete Projekte fertiggestellt. In vielen Fällen wurden staatliche Hilfsmaßnahmen für die Investitionen genutzt. In einigen Ländern wurden aufgrund deren begrenzter Laufzeit Investitionen vorgezogen. Aufgrund der weltweit angespannten Versorgungslage wurden von Händlern und Kunden Geräte auf Vorrat gekauft, um einem möglichen Lieferengpass in den kommenden Monaten zu entgehen.

Umsatzerlöse im zweiten Quartal 2021

Mit Umsatzerlösen in Höhe von 211,6 Millionen Euro im zweiten Quartal 2021 konnte Rational den Umsatz des zweiten Quartals 2019 (205,1 Millionen Euro) und damit das Vorkrisenniveau leicht um drei Prozent übertreffen. Im Vergleich zum Corona bedingt sehr schwachen Vorjahresquartal beträgt das Wachstum 81 Prozent (Vorjahr: 116,8 Millionen Euro). Nach sechs Monaten liegt der Umsatz mit 379,3 Millionen Euro um 27 Prozent über dem ersten Halbjahr 2020, nur noch rund fünf Prozent unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2019.

Alle Regionen mit positiver Entwicklung

Die positiven Impulse waren in allen Märkten weltweit spürbar. Die Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahr reichten von 19 Prozent in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) bis zu 43 Prozent in Asien. In Asien konnte der weltweite Marktführer für Kombidämpfer in diesem Zeitraum bereits das Vorkrisenniveau um 18 Prozent übertreffen. Die Region DACH (minus zwei Prozent) verfehlte dieses knapp. Die Regionen EMEA (Europa, mittlerer Osten, Afrika) (minus sieben Prozent) und Amerika (minus zwölf Prozent) bleiben noch leicht hinter dem Vorkrisenniveau 2019 zurück. Bereinigt um das volatilere Kettengeschäft liegt Amerika jedoch nach sechs Monaten auf dem Umsatzniveau des ersten Halbjahres 2019.

Produktgruppen verzeichnen Wachstum

Der Umsatz der Produktgruppe iVario lag in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2021 um 51 Prozent über dem Vorjahr bei 41,7 Millionen Euro (Vorjahr: 27,7 Millionen Euro). Die Produktgruppe profitierte neben der Erholung in Europa nach wie vor von der letztjährigen Markteinführung des iVario in Nordamerika und China. „Mit dem Verkauf des 50.000. iVario hat unsere Wittenheimer Tochtergesellschaft einen wichtigen Meilenstein erreicht“, zeigt sich Dr. Stadelmann sehr erfreut. Vor wenigen Monaten wurde in Wittenheim der Bau eines neuen Werks mit Kundencenter und Büros begonnen. In der Produktgruppe iCombi lag der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 um 25 Prozent über Vorjahr bei 337,6 Millionen Euro (Vorjahr: 270,3 Millionen Euro).

EBIT-Marge im ersten Halbjahr

Die Rohertragsmarge des ersten Halbjahres 2021 verbesserte sich auf 56,3 Prozent (Vorjahr: 54,7 Prozent). Das EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) lag im ersten Halbjahr 2021 bei 84,4 Millionen Euro und damit auf dreifachem Niveau des ersten Halbjahres 2020 (Vorjahr: 27,6 Millionen Euro). Die EBIT-Marge erreichte 22,3 Prozent (Vorjahr: 9,2 Prozent).

„Die EBIT-Marge profitierte von der positiven Umsatzentwicklung in Verbindung mit einem nach wie vor reduzierten Kostenniveau“, erklärt Jörg Walter, Finanzvorstand von Rational. Während die Umsatzerlöse um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr stiegen, lagen die operativen Kosten nur leicht über dem Vorjahresniveau. In Summe bezifferten sich die operativen Kosten im ersten Halbjahr 2021 auf 131,1 Millionen Euro (Vorjahr: 130,7 Millionen Euro).

Steigende Mitarbeiterzahl

Nachdem Rational in der Krise weitgehend an der Stammbelegschaft festgehalten hat und in den letzten Quartalen sehr vorsichtig bei der Einstellung neuer Mitarbeiter agierte, stieg Ende des zweiten Quartals 2021 erstmals seit Krisenbeginn die Mitarbeiteranzahl wieder an. Insbesondere in der Fertigung und in der Produktentwicklung wurden Positionen wiederbesetzt beziehungsweise neue Positionen geschaffen.

Die Rational-Gruppe beschäftigte per Ende Juni 2021 weltweit 2.186 Beschäftigte, zum Jahresende 2020 waren es 2.180. Rund 1.200 Menschen waren zum Stichtag in Deutschland beschäftigt.

Fortsetzung der Erholung von Faktoren abhängig

In den letzten Monaten erlebte Rational eine erfreuliche Entwicklung in nahezu allen Märkten weltweit. Ob sich die Erholung der ersten sechs Monate 2021 fortsetzt, hängt aus Sicht von Dr. Stadelmann ganz wesentlich von zwei Faktoren ab: Zum einen, ob es wieder zu stärkeren Einschränkungen des täglichen Lebens aufgrund neuer Ausbrüche von Corona kommt. Zum anderen ist es die Versorgungslage mit Vorprodukten. Insbesondere bei Elektronikkomponenten ist der Weltmarkt derzeit sehr angespannt und es kann weiterhin zu erheblichen Lieferverzögerungen beziehungsweise eingeschränkten Mengen und dadurch zu längeren Lieferzeiten und zu einer späteren Umsatzrealisierung kommen. Darüber hinaus führt die angespannte Liefersituation teilweise zu dramatisch höheren Komponentenpreisen und Frachtkosten.

Sollten sich negative Effekte auf die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr durch die beschriebenen Szenarien ergeben, rechnet der Vorstand mit einer sich abschwächenden Geschäftsdynamik bei höheren Kosten. Er erwartet aufgrund des positiven Verlaufs des ersten Halbjahres und des hohen Auftragsbestands selbst bei diesem ungünstigeren Szenario ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Wenn die beschriebenen Risiken nicht oder nur in geringerem Umfang eintreten, wird die Umsatzsteigerung für das Geschäftsjahr 2021 bei 15 bis 20 Prozent erwartet.

„Eine Rückkehr zum Umsatzniveau des Jahres 2019 könnte bei anhaltenden Erholungstendenzen bereits für das gesamte Geschäftsjahr 2022 möglich sein“, ist Dr. Stadelmann zuversichtlich. Bisher hatte das Unternehmen mit 2023 gerechnet. „Die EBIT-Marge dürfte aufgrund der erwarteten proportionalen Kostenentwicklung unabhängig vom jeweiligen Szenario etwas mehr als 20 Prozent erreichen," ergänzt Walter.

www.rational-online.com


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